Stadterneuerung am Wendepunkt

Stadterneuerung am Wendepunkt

Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekts ist es, die Bedeutung des Altstadtverfalls in der DDR zu erfassen, seine Wirkung für die Genese der Bürgerbewegungen als wesentliche Triebkräfte der gesellschaftlichen Wende 1989 zu erklären und die Stadtentwicklungspolitik nach der Deutschen Einheit neu einzuordnen und zu bewerten.

Der Lehrstuhl Stadtplanung bearbeitet mit dem Teilprojekt „Deutsch-deutscher Fachaustausch und Wirkungen nach der Wende“ den Ost-West-Transfer in der Stadterneuerung vor 1989, die Entwicklungen in der Wendezeit sowie die Langzeitwirkungen der Innovationen im Planungsinstrumentarium nach der Wende. Mit einer umfassenden Archiv- und Literaturrecherche und mehr als 15 qualitativen Experteninterviews werden die Ost-West-Kontakte von Expert*innen zur Stadterneuerung von den 1970er bis in die 1990er Jahre untersucht. Neben Archiven mit DDR-Beständen wie den Wissenschaftlichen Sammlungen des IRS in Erkner und dem Bundesarchiv wird auch in Universitäts- und Stadtarchiven recherchiert. Im Ergebnis der Recherche und Interviews wird ausgewertet, welchen Einfluss der Fachaustausch auf das Stadterneuerungsinstrumentarium und den Wandel des Planungs- und Sanierungsrechts in der späten DDR und im vereinten Deutschland ab 1990 hatte. Änderungen im Planungsrecht insbesondere im Frühjahr 1990 (BauZVO) und deren Rückkopplungen in das Planungsrecht und das Sanierungsrecht nach der Vereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 stehen dabei im Fokus der Forschung.

Die Ergebnisse der vierjährigen Forschungsarbeit sind am 22. September 2022 mit dem Buch zum Forschungsprojekt im Ch. Links Verlag erschienen, mitherausgegeben von Detlef Kurth und Jana Breßler:
Breßler et. al. (Hrsg.) (2022): Stadtwende. Bürgerengagement und Altstadterneuerung in der DDR und Ostdeutschland. Berlin: Ch. Links Verlag. https://www.aufbau-verlage.de/ch-links-verlag/stadtwende/978-3-96289-163-3

Seit Oktober 2021 werden die Forschungsthemen in einer Wanderausstellung in ausgewählten Städten in Ostdeutschland vorgestellt. Die Ausstellung wurde bisher in Brandenburg an der Havel, Stralsund, Erfurt, Halle und Schwerin gezeigt. Die nächsten Ausstellungsorte sind:

  • Potsdam, Potsdam Museum, 5. Dezember 2022 bis 12. Februar 2023
  • Dessau, im März 2023
  • Weimar, Mai bis Juli 2023
  • Berlin, Bezirksmuseum Pankow, 13. Juli 2023 bis 24. August 2023

Forschungsteam:

RPTU, Lehrstuhl Stadtplanung, Fachbereich Raum- und Umweltplanung

Prof. Dr. Detlef Kurth
Jana Breßler, M.A.

 

Projektpartner:

RPTU, Fachgebiet Stadtumbau und Ortserneuerung

Universität Kassel
Bauhaus-Universität Weimar
Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung, Historische Forschungsstelle

 

Förderung:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

 

Laufzeit:

01/2019-04/2023

 

Homepage:

www.stadtwende.de