Wissenstransfer zur resilienten Quartiersentwicklung in der Ukraine (WiReQu)

Wissenstransfer zur resilienten Quartiersentwicklung in der Ukraine (WiReQu)

(Knowledge Transfer for resilient neighborhood management in Ukraine)

Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) führt seit Herbst 2023 das groß angelegte Projekt „Strengthen Urban Resilience in Ukraine“ durch, im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Hierbei wird der Wiederaufbau von kriegszerstörten Städten in der Ukraine mit konkreten Maßnahmen in ca. zehn Modellstädten unterstützt. Die Herausforderung liegt darin, unter Kriegsbedingungen erste Wiederaufbaumaßnahmen zu starten, ohne perspektivische Planungskonzepte zu vernachlässigen.

Der Lehrstuhl Stadtplanung wurde damit beauftragt, diese Sofort-Maßnahmen des Wiederaufbaus in eine resiliente und nachhaltige Quartiersentwicklung einzubetten. Der Wiederaufbau soll zu einem Modernisierungssprung für die Quartiere führen, um sie künftig resilienter gegenüber Kriegsfolgen, aber auch Klimaveränderungen und anderen Risiken zu gestalten (im Sinne des „Building back better“-Ansatzes). Partner der RPTU sind die TH Lübeck (Prof. Dr. Frank Schwartze) und ein externes Planungsbüro.

 

Ausgangssituation

Angesichts des russischen Angriffskriegs und der Zerstörung von Wohnraum und Versorgungsinfrastruktur sind die ukrainischen Kommunen derzeit nicht in der Lage, eine grundlegende Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Darüber hinaus können die Städte keine ausreichend integrierte Stadtplanung und keinen resilienten Wiederaufbau umsetzen.

Ziel

Die kommunalen Versorgungsleistungen und die Widerstandsfähigkeit sind in ausgewählten ukrainischen Städten verbessert.

Vorgehensweise

Das Projekt stellt die kommunale Basisinfrastruktur wieder her oder schafft diese neu. Dazu gehören neben der kritischen Infrastruktur vor allem Sozialeinrichtungen für Frauen und schutzbedürftige Gruppen sowie privater Wohnraum in ausgewählten ukrainischen Städten.

Mit den Partnerstädten entwickelt das Projekt widerstandsfähige, integrierte Lösungen, um Städte zu entwickeln und ein System dafür, mit Katastrophenrisiken umzugehen. Zudem verbessert es die städtischen Kompetenzen durch Schulungen und die Einführung digitaler Systeme für die Erfassung kriegsbedingter Schäden und das Katasterwesen. Damit wird die integrierte Planung in Städten ermöglicht.

Das Projekt folgt den Leitlinien der nachhaltigen Stadtteilentwicklung der Leipzig Charta der EU und des Memorandums Urbane Resilienz der Bundesregierung. Außerdem werden die Verantwortlichen in den ausgewählten Kommunen im Sinne der kommunalen Planungshoheit und einer zeitgemäßen Stadtentwicklungsplanung qualifiziert. Somit entsteht ein interdisziplinäres Wissens-Netzwerk zum resilienten Wiederaufbau, mit Vertretern der Stadtverwaltungen, der NGO, der Baubetriebe, der Wohnungswirtschaft, der Universitäten und weiterer Akteure.

 

 

Forschungsteam

Betreuung:

RPTU, Lehrstuhl Stadtplanung, Fachbereich Raum- und Umweltplanung

Anna Kuzyshyn

 

 

Projektpartner:

  • RPTU Kaiserslautern
  • die Hafen City University Hamburg
  • Ro3kvit
  • Open Contracting Partnership / DREAM-Plattform
  • das Luxemburger Rotes Kreuz
  • die ukrainische Stadt Mykolaiv

 

Auftraggeber

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), GIZ

 

Laufzeit

2023-2026