Arbeitskreis Landeskunde Rheinland-Pfalz
Mehr als 25 Jahre Tradition
Gründung des Arbeitskreises
Am 16. April 1994 wurde in Koblenz am Rhein am Geographischen Institut der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, der „Arbeitskreis Landes- und Volkskunde Rheinland-Pfalz“ gegründet. Das erklärte Ziel der Gründungsmitglieder war eine fundierte und geographisch realisierte Natur- und Kulturlandschaftsforschung, die die Umweltentwicklung und die Gestaltung eines „intelligenten Tourismus“ einschließt. Neben öffentlichen Vorträgen sollten auch Exkursionen der wissenschaftlich interessierten Bevölkerung aktuelle fachwissenschaftliche Themen, u. a. aus den verschiedenen Regionen in Rheinland-Pfalz, näherbringen.
Die Gründungsmitglieder - Wissenschaftler und Fachleute aus den Disziplinen der Archäologie, Biologie, Geographie, Geschichte, den Rechtswissenschaften und der Volkskunde - strebten interdisziplinäre wissenschaftliche Aktivitäten in Koblenz, dem Rheinland sowie den angrenzenden Gebieten der Eifel, dem Hunsrück, dem Westerwald, Rheinhessen und der Pfalz an.
Von der Gründung bis zur Gegenwart
Im Jahr der Gründung wurde auf der ersten Arbeitskreissitzung beschlossen, dass jedes Jahr eine Vortragsreihe nach Möglichkeit am letzten Samstag des Monats April stattfinden soll. In der konstituierenden Sitzung vom 16. April 1994 wurde apl. Professor Dr. Nordwin Beck zum Vorsitzenden des Arbeitskreises gewählt (Foto 3 v. l.).
Die ersten Publikationen der Jahrestagung des Arbeitskreises erschienen von 1997 bis 1999 sowie 2001 im „Koblenzer Geographischen Kolloquium“, dem Veröffentlichungsorgan des Geographischen Institutes am Universitätsstandort Koblenz.
Seit 2002 erscheinen in regelmäßigen Abständen im DINA4-Format die Schriften des Arbeitskreises im neuen Layout, dass sich v. a. für die Wiedergabe von Karten, Skizzen und Bildern in den geographischen, archäologischen und historischen Beiträgen als besonders geeignet darstellt.
Der Arbeitskreis setzt sich inzwischen aus Bürgern, wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, Professoren und Privatdozenten der Universitäten auch außerhalb von Rheinland-Pfalz sowie engagierten Angehörigen der Landesämter, Museen, Bibliotheken und Archive, Lehrer*innen sowie Studiendirektor*innen aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen zusammen. Es galt und gilt weiterhin die ursprüngliche Zielsetzung zu verfolgen und allen Interessierten die Gelegenheit zu geben sich an der Erstellung von qualifizierten wissenschaftlichen Beiträgen zum Tourismus, den städtischen und ländlichen Siedlungen sowie den Veränderungen im Naturraum der einzelnen Regionen in Rheinland-Pfalz zu beteiligen. Dem Arbeitskreis kam über die vielen Jahre zugute, dass die Mitglieder die Sitzungen, besonders aber auch die jüngere Generation der Wissenschaftler*innen diese immer wieder mit aktuellen Themen und Fragestellungen bereichert haben. Durch die Veröffentlichungen des Arbeitskreises wurden Leistungen erzielt, die ihm große Außenwirkung einbrachten. Eine Herausforderung wird es sein, diesen weiten fachliche Horizont und die kreative Auswahl spezieller, unterschiedlicher Forschungsanliegen auch in Zukunft aufrecht zu erhalten und immer wieder neue Perspektiven zu eröffnen.
In der 25. Mitgliederversammlung des Arbeitskreises Landes- und Volkskunde Rheinland-Pfalz wurde am 05. Mai 2019 Prof. Dr. Sascha Henninger, der Leiter der Physischen Geographie und der Fachdidaktik an der Technischen Universität Kaiserslautern einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Arbeitskreises gewählt. Somit wurde nach 25 Jahren mit der Übergabe der Leitung des Arbeitskreises ein Generationswechsel vollzogen. Der Arbeitskreis soll zukünftig für ein fachlich noch etwas breiteres Publikum geöffnet werden und noch stärker auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Plattform bieten, in Form von „Werkstattberichten“ u. a. aktuell bearbeitete Themen/ Projekte präsentieren zu können. Nachdem der Arbeitskreis von 1995 bis 2014 in Koblenz, 2015 und 2018 in Mainz sowie 2016, 2017 und 2019 in Neuwied seine "Zelte" aufgeschlagen hatte, bewegt er sich nun seit 2019 etwas weiter in den Süden von Rheinland-Pfalz. Seit der 26. Jahrestagung finden die Sitzungen in Kaiserslautern statt.
Der Arbeitskreis Landeskunde Rheinland-Pfalz
Auf der Mitgliederversammlung der 27. Arbeitskreissitzung wurde am 24. April 2021 von den Anwesenden mit einer Mehrheit von mehr als 90 % der abgegebenen Stimmen für eine Namensänderung votiert, sodass der „Arbeitskreis Landes- und Volkskunde“ nunmehr der „Arbeitskreis Landeskunde Rheinland-Pfalz“ ist. Hierbei trugen die Mitglieder einer seit einigen Jahren zunehmenden Abwertung des Begriffes „Volk bzw. Volkskunde“ Rechnung. Leider hat sich in der jüngeren Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass außenstehende Personen unter dem Namen „Landes- und Volkskunde“ nicht das Ansinnen eines fächerverbindenden, interdisziplinär ausgerichteten Arbeitskreises verstehen, sondern vielmehr durch das auf politischer Ebene missbräuchlich verwendete Wort „Volk“ eine negative Konnotation implementieren – was immer wieder auch zu Absagen von Referenten führte für die Vortragsreihe des Arbeitskreises führte.