Anthropogene Temperaturmodifikation und deren Auswirkungen
Stadionklima und Gasausbreitung
Primäres Ziel des Projektes „StadionKlima“ war an einem ortsnahen Beispiel zu untersuchen, wie die Umgebungstemperatur über den metabolischen Wärmestrom, also die von der Körperoberfläche abgegebene Wärme des Menschen, beeinflusst werden kann. Dabei sollte gezeigt werden, dass das Phänomen der Erwärmung nicht nur das Innenraumklima beeinflussten, sondern auch Außenbereiche. Erste Analysen wurden in der Westkurve des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern durchgeführt, wo auf engstem Raum rund 18.000 Menschen durch ihre permanente Bewegung dafür sorgen, dass „anthropogene Abwärme“ produziert wird. Nachdem signifikante Temperaturmodifikationen während des Spiels nachgewiesen werden konnten, ist das Projekt ausgeweitet worden. Weiterführend wird nun der Frage nachgegangen, inwieweit diese anthropogene Beeinflussung die thermischen Verhältnisse modifiziert, sodass es aus mikroklimatischer Sicht zu Veränderungen innerhalb der Fankurve kommen kann. Mittels Messungen der Belüftungsverhältnisse konnte in der Kernzone der Westkurve eine lokale Mikrozirkulation erfasst werden. Kühlere Luft aus dem vorderen Tribünenbereich wird über die Köpfe der Menschen hinweg in den mittleren und hinteren Bereich der Ränge transportiert. Daher ist das momentane Ziel des Projektes mittels einer mikroklimatischen Computersimulation eine Gasausbreitungsmodellierung zu entwerfen, um die potentiellen Veränderungen visualisieren zu können. In einem weiteren Schritt wird dies dabei helfen die Ist- und Gefahrensituation zu analysieren und gegebenenfalls einen für solche Fälle geeigneten Rettungsplan zu entwerfen.