Sich ein Bild machen: Digitalisierung, Visualisierung und Monitoring

Digitalisierung gehört zu den derzeit bestimmenden und vordringlichen Themen. Sie wird mitunter als Heilsbringer, als die Lösung wichtiger Probleme gesehen. Doch welche Rolle kann Digitalisierung in der räumlichen Planung spielen? (Wie) Können digitale Daten und Methoden räumliche Analysen und Konzepte verbessern oder vielleicht sogar neu ausrichten? Wie arbeiten «neue» digitale mit «klassischen» analogen Methoden zusammen? Und ist diese Trennlinie überhaupt richtig und sinnvoll?

Im Bereich der räumlichen Planung dienen digitale Werkzeuge überwiegend dazu, heutige und zukünftige Sachverhalte zu erheben und darzustellen, um sie dem analytischen und konzeptionellen Arbeiten, aber auch der Kommunikation mit Fachleuten, Bürgern oder Politik zugänglich zu machen. Häufig kommen solche Bilder durch digitale Methoden überhaupt erst zum Vorschein.

Sich ein Bild machen ‒ sowohl vom Stand der Dinge als auch von zukünftigen Entwicklungsoptionen ‒ gehört damit zu den grundlegenden Kompetenzen von Planenden und stellt den Kern des Fachgebiets in Lehre und Forschung dar. Digitale Werkzeuge und Methoden bilden den Schwerpunkt, gehen aber nicht per se vor. Visualisierung kann und soll mit den der Fragestellung angemessenen Mitteln umgesetzt werden. Gerade die bewusste Kombination von Daten- und Handarbeit birgt hohes planerisches Potenzial.

Digitale Werkzeuge sind kein Selbstzweck. Sie entfalten ihre Wirkung für die Planung erst, wenn Planende sie bewusst in ihre Aufgaben einbinden, um eigene planerische Denk- und Herangehensweisen zu unterstützen. Das Fachgebiet hat daher zum Ziel, die zukünftigen Planerinnen und Planer zu befähigen, Daten und digitale Werkzeuge bei ihren Planungsaufgaben adäquat, souverän und insbesondere selbst und als Planer einsetzen zu können. Hierfür bedarf es in der Regel keiner hochtechnisierten Speziallösungen, sondern einer einfachen, aber wirksamen Struktur im planerischen Denken und im Anwenden der verfügbaren Mittel.

Planung ist eine Anwendungswissenschaft. Lehre und Forschung sind daher sowohl wissenschaftlich als auch stark anwendungsbezogen ausgerichtet.

Das Fachgebiet wird von Prof. Dr. Martin Berchtold geleitet.

Team

Jun.-Prof. Dr. Martin Berchtold