2010-2014 | „Technisch-soziales Assistenzsystem für Komfort, Sicherheit, Gesundheit und Kommunikation im innerstädtischen Quartier“ (TSA)

(09/10 - 07/14)


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Projektbeschreibung:
Im Rahmen des Forschungsvorhabens TSA mit Beteiligung des Lehrgebiets Stadtsoziologie und des Lehrstuhls für Automatisierungstechnik der TU Kaiserslautern wird an der Entwicklung eines Assistenzsystems für das selbstbestimmte Wohnen im Alter geforscht. In Speyer und Kaiserslautern wird untersucht, inwiefern Technik in Verbindung mit sozialer Unterstützung helfen kann, die Lebensqualität älterer Menschen zu erhalten oder sogar zu verbessern. Ziel des Verbundprojektes ist es, den Menschen ein so lange wie möglich selbstbestimmtes Leben in der angestammten Wohnumgebung zu ermöglichen.

Im Rahmen des Projektes werden Wohnungen älterer Mieter der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Speyer eG (GBS) in Speyer und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Kaiserslautern mit intelligenter Technik (AAL) ausgestattet. AAL steht für „Ambient Assisted Living“ und meint eine Umgebungstechnik, die intelligent, aber nicht unbedingt zu spüren ist

(www.aal-deutschland.de). Zu der eingesetzten Technik gehören z.B. Fenster- und Türsensoren, Fernöffnen von Haus- und Wohnungstür, Kamerabilder, usw. Die Wohnungen werden dabei weitgehend mit funkbasierter Technik nachgerüstet, die keine baulichen Änderungen benötigen. Den Kern der Technik bildet der Touchscreen-Computer „PAUL“ (Persönlicher Assistent für Unterstütztes Leben), mit dem u.a. die Steuerung der Technik, Radiohören, Fernsehen und Internet nutzen möglich ist und der bereits in Wohnungen der BauAG in Kaiserslautern getestet wurde. Daneben ist eine automatische Notfallerkennung geplant, die auf der Beobachtung von Inaktivität zu ungewöhnlichen Zeiten beruht. Hieraus kann auf spezielle Notsituationen geschlossen werden und automatisch ein Nachbar, ein naher Angehöriger oder das Deutsche Rote Kreuz informiert werden.

Neben der Technik spielt im Projekt auch die soziale Vernetzung eine bedeutende Rolle. Über „PAUL“ soll es möglich sein, Kontakt zu anderen Nutzern, zu entfernt wohnenden Angehörigen oder anderen Vertrauenspersonen aufzunehmen und Unterstützungsangebote aus dem Quartier abzurufen. Zu diesen Angeboten zählen z.B. Dienste des AWO-Seniorenhauses „Burgfeld“ in Speyer (Mittagstisch, Vermittlung von Diensten), des Nachbarschaftsvereins der GBS und speziellen Dienstleistungen des Deutschen Roten Kreuzes, von Ärzten, Frisör oder anderen Einrichtungen.

Das Lehrgebiet Stadtsoziologie untersucht im Projekt, inwieweit die beteiligten Haushalte die intelligente Technik nutzen und akzeptieren und ob z.B. ältere Menschen durch den Technikeinsatz im Quartier stärker sozial integriert werden können. Die Erfahrungen der Nutzung sind wichtig, um die Technik weiter zu entwickeln. Ein Austausch der Nutzer untereinander und mit den Forscherinnen soll durch regelmäßige Anwohnertreffen gewährleistet werden.

Das auf drei Jahre angelegte Forschungsprojekt hat ein Volumen von insgesamt knapp zwei Millionen Euro und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben“ gefördert. Projektpartner sind neben der GBS und dem DRK Verband Kaiserslautern-Stadt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Kreisverband Vorderpfalz e.V., die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Pfalz und die Firma CIBEK GmbH. Am Ende der Projektlaufzeit soll ein kostengünstiges System mit einem Geschäftsmodell stehen, das bundesweit vermarktet werden kann.


Bearbeitende Personen im Lehrgebiet Stadtsoziologie: