Universitärer Potentialbereich Region & Stadt
Der universitäre Potentialbereich “Region und Stadt” wurde im Jahr 2008 im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz an der TU Kaiserslautern eingerichtet.
Als Plattform der konzeptionellen wissenschaftlichen Diskussion wie auch der Praxis- und Politikberatung beschäftigen sich seine Mitglieder mit aktuellen Themen und zukunftsweisenden Fragestellungen der raumstrukturellen Entwicklung auf internationaler, nationaler, regionaler und kommunaler Ebene mit einem gesonderten Fokus auf ländliche Regionen.
Die raumwissenschaftliche Forschung im Bereich der Stadt- und Regionalentwicklung kann durch ihre Innovationen und Impulse wichtige Beiträge zum Umgang mit aktuellen, raumrelevanten Entwicklungstrends leisten. Die Schwerpunkte der Forschungskooperation liegen auf der Analyse und Diskussion von Entwicklungsprozessen in gesellschaftlicher, ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht, wie sie u. a. der demographische Wandel und die zunehmende gesellschaftliche Individualisierung, der im Zuge der Globalisierung zunehmende kommunale und regionale Wettbewerb um Unternehmensansiedlungen und Wohnbevölkerung oder der Klimawandel darstellen.
Zielsetzungen sind die Ableitung sich daraus ergebender Handlungsbedarfe sowie die Diskussion und Erarbeitung konzeptioneller und handlungsorientierter Ansätze der Raumentwicklung sowie deren Praxistransfer in Gestalt von Verwaltungs-, Wirtschafts- und Politikberatung.
Langfristiges Ziel ist der Aufbau eines Forschungs- und Beratungszentrums der Stadt- und Regionalentwicklung, das Schwerpunkte im Bereich der konzeptionell-raumwissenschaftlichen Diskussion ebenso hat wie die Praxis- und Politikberatungen in aktuellen Themenfeldern der Regional- und Kommunalentwicklung.
Zur querschnittsorientierten Bearbeitung der mit diesen Themen verbundenen, komplexen Fragestellungen arbeiten an der TU Kaiserslautern vertretene Fachkompetenzen aus den Fachbereichen Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in einem interdisziplinären Forschungsverbund zusammen.
Neben der Durchführung von Forschungsprojekten zu den genannten fachlichen Schwerpunkten ist es den Mitgliedern des „Region und Stadt“ darüber hinaus ein Anliegen, den Transfer ihrer Ergebnisse zu anderen Forschungsinstitutionen sowie in die Politik und Planungspraxis zu stärken, u. a. im Rahmen von Tagungsveranstaltungen und Workshops.
Die raumbezogene Zukunfts- und Entwicklungsforschung zu ländlichen Räumen stellt innerhalb der Raum- und Regionalwissenschaften einen neuen Ansatz dar. Ausgangspunkt ist zum einen die Diskussion über gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland und Europa, zum anderen die Beobachtung, dass ländliche Räume sehr unterschiedlichen Entwicklungspfaden und -linien unterliegen. Neben der Diskussion der Bedeutung von raumrelevanten Trends für die Entwicklungspfade ländlicher Räume stehen hierbei insbesondere auch die Entwicklungschancen ländlicher Räume in verschiedenen Struktur- und Lebensbereichen sowie Funktionen im Vordergrund.
Ziel ist es, die Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit von Regionen und Kommunen in ländlichen Räumen unter den verschiedenen räumlich relevanten Dimensionen des gesellschaftlichen Wandels und den hierfür zugrundeliegenden, auslösenden und resultierenden Trends zu analysieren und zu gestalten. Einbezogen werden muss in diesem Zusammenhang auch eine typisierte Betrachtung ländlicher Räume, da es den ländlichen Raum nicht gibt.
Der derzeit ablaufende gesellschaftliche Wandel weist im Lichte der Raumordnung und Raumentwicklung folgende vier Dimensionen auf:
Wesentlich dabei erscheint, dass es Trends mit hoher und geringerer räumlicher Relevanz gibt. Trigger-Faktoren, also auslösende Momente, können demographische, sozioökonomische, ökologische, jedoch auch institutionelle, organisatorische und instrumentelle Trends sein, die von Regionen und Kommunen mit unterschiedlichen Anpassungspotentialen und Geschwindigkeiten aufgenommen und für eine zukunftsfähige Entwicklung in Wert gesetzt werden.
Inhaltlich wird – aufbauend auf den in der Forschungsinitiative I bis III (2008-2018) geleisteten Vorarbeiten – die Thematik der raumbezogenen Trend- und Zukunftsforschung in ländlichen Räumen im Vordergrund stehen. Neben der Diskussion der Bedeutung von raumrelevanten Trends und Entwicklungspfaden ländlicher Räume stehen hierbei insbesondere auch eine akteursbezogene Betrachtungsweise der Entwicklungschancen ländlicher Räume in verschiedenen Struktur- und Lebensbereichen sowie Funktionen im Vordergrund. Einbezogen werden muss in diesem Zusammenhang auch eine neuartige Betrachtung und Bewertung ländlicher Räume, die dazu beiträgt, die tradierte Sichtweise der Dichotomie von städtischen und ländlichen Räumen zu überwinden.
Grundlegendes Entwicklungsziel des Potenzialbereiches ist die koordinierte fachbereichsübergreifende wissenschaftliche Untersuchung ländlicher Räume; dies bedeutet die Diskussion darüber, inwieweit mit den aktuellen Trends Prozesse des Wandels in ländlichen Regionen ausgelöst werden, die in der Folge positive Entwicklungen ermöglichen, wenn damit verbundene Potenziale genutzt werden und den Entwicklungsrisiken und Herausforderungen durch geeignete Maßnahmen begegnet wird.
Der Potentialbereich „Region und Stadt“ zielt durch seine Aktivitäten darauf ab, die Forschungsarbeiten und -initiativen seiner Mitglieder zu vernetzen und dadurch eine interdisziplinäre Plattform zur wissenschaftlichen Diskussion konzeptioneller Forschungsansätze zu schaffen.